Eine Plattform für Stadt- und Ortsentwicklung in Schleswig-Holstein wurde heute (19.06.2019) im Rahmen des 678. Schleswig-Holsteinischen Baugesprächs in Neumünster gegründet. Sie trägt den Namen „Forum Stadt+Land.SH“. Das Forum verknüpft verschiedene Akteure der Stadt- und Ortsentwicklung – insbesondere aus den kommunalen Planungsverwaltungen, Hochschulen und fachpolitischen Verbänden –, um gemeinsam praxisorientiert Lösungen zu erarbeiten und Beteiligte aus- und weiterzubilden.
Die Träger des Forums sind neben den Kommunalen Spitzenverbänden (Schleswig-Holsteinischer Gemeindetag, Städtebund Schleswig-Holstein, Städtetag Schleswig-Holstein, Schleswig-Holsteinischer Landkreistag) fachpolitische Verbände aus der Wohnungswirtschaft und dem Städtebau. Die Geschäftsstelle des Forums ist bei der Investitionsbank Schleswig-Holstein (IB.SH) angesiedelt.
Themenbereiche, mit denen sich das Forum befassen will, sind u. a. Formen und Prozesse der Stadt- und Ortsentwicklung, Stadterneuerung und Stadtumbau, städtebauliche Planung und Bauleitplanung. Das teilte Peter Krey, Dezernent beim Städteverband Schleswig-Holstein, stellvertretend für die Träger des Forums mit. „Wir freuen uns über die Initiative, unterschiedliche Akteure der Stadt- und Ortsentwicklung auf Landesebene zusammenzubringen. Für unsere Städte und Gemeinden kann dieser Austausch neue Impulse liefern“, so Krey.
Das Forum ermöglicht darüber hinaus, gemeinsame stadtentwicklungspolitische Positionen und Empfehlungen zu artikulieren. „Das Forum Stadt+Land.SH bietet eine große Chance zum Austausch zwischen allen Beteiligten. So können wir gemeinsam Themen weiterentwickeln und unterschiedliche Perspektiven aus Wissenschaft, Planungsbüros, Verwaltung und Verbänden praxisnah zusammenbringen“, stellt Anika Slawski dar. Sie vertritt mit der Vereinigung für Stadt-, Regional- und Landesplanung SRL e.V., Regionalgruppe Hamburg Schleswig-Holstein, einen weiteren Träger des Forums.
Für die Deutsche Akademie für Städtebau und Landesplanung (DASL), Landesgruppe Nord, erläutert Christina Ebel die Intension der Mitarbeit: „Stadtentwicklung bedarf heute mehr denn je integrierter Ansätze, um die aktuellen Herausforderungen bewältigen zu können. Die Vernetzung aller Akteure, der Erfahrungsaustausch und der Fachdiskurs ist die Basis für Innovatives und zukunftsorientiertes Handeln. Wir unterstützen deshalb das Forum außerordentlich gern.“
Auch der Verband „Die Stadtentwickler“ beteiligt sich am Forum. Dr. Matthias Rasch, Mitglied des Vorstandes der „Stadtentwickler“, stellt die notwendigen Handlungsfelder integrierter Entwicklungen in den Vordergrund: „Zukunftsfähige Quartiere gewährleisten das Zusammenleben aller bei gleichzeitiger Berücksichtigung der Anforderungen an Integration, Klimafolgenanpassung und Energiewende, Veränderung der Mobilität und vieles mehr. Die Entwicklung vom Leitbild bis zur gebauten Realität ist ein Prozess, der Steuerung und fachliches Know-how erfordert. Diese bringen wir, die Stadtentwicklungsunternehmen im Land, gern in das Forum ein.“
Der Fachbereich Bauwesen der TH Lübeck begleitet das Forum mit seiner wissenschaftlichen Expertise. „Zur Bewältigung der Herausforderungen der Zukunft in der Stadt- und Ortsentwicklung ist ein enger Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis notwendig“, so Frank Schwarze, Leiter der Fachgruppe Städtebau und Stadtentwicklung an der TH.
Die besondere Bedeutung des Wohnens für die Quartiersentwicklung kommt auch im Engagement von Haus- und Grund Schleswig Holstein und dem VNW - Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V. zum Ausdruck.
„Für die Stadtentwicklung ist es unabdingbar, die privaten Immobilieneigentümer mitzunehmen. Dieser Eigentümergruppe gehören 80 Prozent aller Immobilien. Private Eigentümer engagieren sich lokal für lebenswerte Städte und Gemeinden“, so Alexander Blazek, Verbandsvorsitzender Haus & Grund Schleswig-Holstein.
Christoph Kostka, Geschäftsführer des VNW Landesverbandes, stellt das besondere Interesse des VNW am Forum dar: „Stadt- und Ortsentwicklung und somit auch der Wohnungsbau sind komplexe Aufgaben. Für den Erfolg müssen viele Akteure mit den unterschiedlichsten Zielsetzungen und Ansprüchen effektiv zusammenarbeiten. Eine breite Fachlichkeit ist die Voraussetzung – und die Bereitschaft über den eigenen Tellerrand hinauszublicken. Auf dem so qualifizierten „Boden“ wird es einfacher, gemeinsame Strategien zu entwickeln und in praktikablen Lösungen auch umzusetzen. Als Vertretung der bestandshaltenden Wohnungswirtschaft in Schleswig-Holstein mit über einhundertjähriger Geschichte haben wir ein elementares Interesse an einer nachhaltig guten Entwicklung der Städte und Gemeinden. Daher kaum überraschend: beim Forum Stadt+Land.sh sind wir gern dabei.“